Diagnose und Behandlung allergologischer Erkrankungen

Was ist eine Allergie?

Das Immunsystem bekämpft harmlose Fremdstoffe. Dieses ist die Grundlage einer Allergie. Die Immunreaktion schießt über das Ziel hinaus und richtet sich gegen harmlose Stoffe wie Blütenpollen, Hausstaubmilben, Schimmelpilze, Nahrungsmittel, Insektengift und Tierhaare.

Nach Kontakt mit den allergieauslösenden Stoffen kommt es zu Beschwerden an der:

Haut, Bindehaut, Nasenschleimhaut, Bronchialschleimhäuten oder dem Magen-Darmtrakt.

Wenn es nicht möglich ist, den Stoff zu meiden, treten die Beschwerden mit jedem neuen Kontakt auf, und es kann zur Verschlimmerung und Ausweitung der Allergie kommen. Daher treten zusätzliche Erkrankungen wie:

  • Atopisches Ekzem (Neurodermitis)
  • Bindehautentzündung
  • Chronische Nasenbeschwerden / chron. Nasennebenhöhlenentzündung
  • Asthma bronchiale
  • Nesselsucht (Urticaria)
  • Magen-Darmbeschwerden (Blähungen, Durchfälle)
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Dr. Elisabeth Dohr

Unser Ziel ist die ganzheitliche Betrachtungsweise von Allergien basierend auf dem aktuellen Wissenstand unter Einsatz moderner diagnostischer und therapeutischer Sicherheit verbunden mit langjähriger Berufserfahrung.

Bei dieser Überreaktion des Immunsystems werden eigentlich harmlose Pollen als schädliche Erreger eingestuft. Der Organismus bildet daraufhin spezielle Antikörper (IgE) gegen die Pollen (Sensibilisierung), um beim nächsten Kontakt geschützt zu sein. Kommt später der sensibilisierte Mensch erneut in Kontakt mit den Pollen, werden Krankheitsbeschwerden ausgelöst, besonders an den Schleimhäuten, die direkten Kontakt mit den Pollen haben.

Schimmelpilze können auf organischem Material wie Pflanzen, verrottenden Pflanzenteilen wachsen. Sie können aber auch in großer Menge in allen feuchten Räumen wie Bad, Küche, Keller oder auch auf Tapete, Mauerwerk und Putz vorkommen, hinter Schränken, Holzvertäfelungen Fußleisten, d.h. an Stellen, die schlecht belüftet sind. Aber Blumentöpfe, schlecht gewartete Luftbefeuchter oder Klimaanlagen bieten ein Reservoir für Schimmelpilze.

Sie vermehren sich über Sporen, die in die Luft gelangen und bei überempfindlichen Patienten zu allergischen Reaktionen und Schleimhautreizungen führen. Es treten Schnupfen, Niesen, verstopfte Nase, juckende Augen, Husten, Halsreizungen oder akute Atemnot (Asthma) auf.

10% der Menschen in Deutschland reagieren allergisch auf Hausstaubmilben. Sie sind mit bloßem Auge nicht zu erkennen und kommen natürlicherweise in unseren Häusern und Wohnräumen vor. Sie ernähren sich von menschlichen Hautschuppen und lieben eine feucht-warme Umgebung.

Durch normales Putzen sind Hausstaubmilben nicht zu entfernen. Der eigentliche Auslöser für allergische Reaktionen befindet sich vor allem im Kot der Milbe. Die Kotbällchen zerfallen in sehr kleine Teilchen, die sich dann mit dem Hausstaub verbinden. Wird dieser allergenhaltige Staub aufgewirbelt und eingeatmet, kann er allergische Reaktionen wie Schnupfen, Niesen, verstopfte Nase, tränende , juckende Augen, Husten, Atemnot  und auch allergische Hautreaktionen auslösen.

Jedes Tier mit Fell oder Federn kann im Prinzip  eine Allergie auslösen. Die häufigsten Allergie-Verursacher sind Katzen und Hunde.

Diese Haustiere leben eng mit Menschen zusammen und können daher ihre Allergene in der unmittelbaren menschlichen Umgebung verbreiten. Die Allergene binden sich an Staubpartikel und schweben stundenlang in der Luft, ehe sie zu Boden sinken, in Kleidern und Haaren landen und schließlich eingeatmet werden.

Laut einiger Studien produzieren unkastrierte Kater mehr Allergene als kastrierte Kater oder Katzen und dunkle Tiere mehr als Katzen mit hellem Fell.

Beim Hund spielt die Haarlänge als Allergiepotential keine Rolle.

Wer auf einen Hund allergisch reagiert, ist nicht automatisch gegen alle Hunde allergisch. Die Allergenproduktion ist von Hunderasse zu Hunderasse und individuell von Hund zu Hund unterschiedlich. Komplett allergenfreie Hunderassen gibt es nicht!

Der Stich einer Biene, Wespe, Hummel oder Hornisse kann für jeden schmerzhaft sein. Wer jedoch auf das Gift dieser Insekten allergisch reagiert, kann dadurch lebensbedrohlich gefährdet ein. Zusätzlich zur Rötung und Schwellung an der Einstichstelle kann es schnell zu weiteren Symptomen wie Hautausschlag, Nesselsucht, Schwellungen an Gesicht und Hals, Atemnot, Asthmaanfall bis hin zum anaphylaktischen Schock kommen.

Eine Bienen – und Wespengiftallergie kann sehr häufig erfolgreich mit einer spezifischen Immuntherapie (SIT) behandelt werden.

Tipps:
Die wichtigste Schutzmaßnahme ist für Insektengift-Allergiker einen Insektenstich zu vermeiden. Folgende Tipps können hierbei helfen:

– nicht barfuss im Freien laufen

– keine süßen Speisen oder Getränke im Freien verzehren

– reifes Obst im Freien meiden

– Abstand halten von Abfallkörben und Fallobst

– im Freien möglichst Kleidung tragen mit langen Ärmeln und Beinen

– Insektennetze vor den Fenstern verwenden, Insekten nicht mit hektischen Bewegungen reizen

– auf Parfüms und Haarspray verzichten, die Insekten anlocken.

Notfallset (Da ein Insektenstich eine lebensbedrohliche Reaktion auslösen kann)

Kontaktallergien, meist in Form von Ekzem, können entstehen, wenn bereits eine Sensibilität gegen einen bestimmten Stoff vorliegt und genau dieser Stoff in direkten Kontakt mit der Haut gerät. Erst 12 bis 72 Stunden nach diesem zweiten Hautkontakt entwickelt sich das Ekzem. Das Immunsystem erkennt erst mit einiger Verspätung den Stoff als „Feind“ und versucht, ihn durch Entzündungsvorgänge in der Haut abzuwehren.

Die Sensibilisierung auf ein Kontaktallergen bleibt ein ganzes Leben lang. Wichtigste Therapieoption ist daher, diesen Stoff zu vermeiden.

Der Nachweis einer Kontaktallergie erfolgt mit Hilfe eines speziellen Hauttests, dem Epikutantest. Ausgewählte Testsubstanzen werden auf die gesunde Rückenhaut aufgebracht und mit speziellen Pflastern festgeklebt. Nach 48 h wird das Pflaster wieder entfernt. Die Ergebnisse werden nun zum ersten Mal abgelesen. Weitere ein bis zwei Tage später findet eine zweite Ablesung statt.

Während des Hauttests müssen Betroffene auf das Duschen und sonstigen Kontakt mit Wasser verzichten.

Bei einer Nahrungsmittelallergie reagiert das Immunsystem auf die Eiweiße, die in einem bestimmten Nahrungsmittel vorhanden sind. Andere Nahrungsbestandteile wie Fette, Salz und Zucker verursachen keine allergischen Reaktionen, da in ihnen kein Eiweiß enthalten ist.

Nahrungsmittelallergien treten innerhalb weniger Minuten bis zu wenigen Stunden auf und die Reaktion ist nicht abhängig von der Dosis des Lebensmittels. Es reichen meist schon kleinste Mengen aus um das Immunsystem zu aktivieren.

Ein wesentlicher Bestandteil für die Diagnosefindung ist das persönliche Arztgespräch. Auch das Führen eines Ernährungs- und Symptomtagebuches ist oft erforderlich. Zumeist folgen dann Haut- und /oder Bluttests zur IGE Bestimmung.

Viele Nahrungsmittel können eine Allergie oder aber im Erwachsenenalter häufiger Unverträglichkeit auslösen. Durch Enzymmangel zum Abbau von Milch- und Fruchtzucker und durch Unverträglichkeiten gegen bestimmte Nahrungsergänzungsmittel kann es zu Verdauungsstörungen kommen.

Zur Diagnosefindung ist oft eine detektivische Arbeit notwendig.

Wir bieten in unserer Praxis zusätzlich zur speziellen Prick-zu-Pricktestung der Nahrungsmittel, allergologische Labor- und  H2-Atemtest-Diagnostk an. Mit diesen Testverfahren können eine Laktoseintoleranz, Fruktosemalabsorbtion und Sobitolunverträglichkeit diagnostiziert werden.

Diagnostik / Schritt für Schritt

1. Krankheitsgeschichte / Anamnese
Um eine Allergie zu diagnostizieren, ist das Arzt- Patienten Gespräch von zentraler Bedeutung und richtungweisend für jede weitere Diagnostik.

2. Allergie-Testung
Zur Diagnostik von Allergien setzen wir modernste Verfahren ein.
Es werden eingesetzt:

– Hauttestverfahren wie etwa:

  • Pricktest
  • Prick- zu Prick-Test (Spezial-Test für Nahrungsmittelallergien)
  • Intracutantest
  • Scratch-Test
  • Reibetest
  • Epikutantest

– Umfassende Labordiagnostik
– Nasale, orale und subcutane Provokationsteste
– Lungenfunktionstestung
– FENO Testung

Eine positive Reaktion im Hauttest bedeutet noch lange keine Allergie!

Die Interpretation des Testergebnisses unter Berücksichtigung der Vorgeschichte und der aktuellen Beschwerden des Patienten ist Grundlage der Diagnosefindung und anschließender Therapie.

Jede Testung wird von Frau Dr. Dohr persönlich abgelesen!

Übersicht der Therapien

Leider werden Allergien vielfach bislang nur unzureichend behandelt. Eine Behandlung mit Medikamenten ist möglich. Meist beseitigen sie jedoch nur kurzfristig die Krankheitserscheinungen, wobei unerwünschte Nebenwirkungen (Müdigkeit etc.) auftreten können.

Ziel einer Allergie-Therapie muss vielmehr die Aktivierung des Immunsystems sein, um die allergische Reaktionen langfristig auszuschalten!

– Beratung zur Allergenreduktion

– Individuelle medikamentöse Therapie

Die am häufigsten durchgeführte und von Wissenschaftlern am besten untersuchte Form der spezifischen lmmuntherapie besteht aus der Verabreichung von Injektionen. Diese Behandlung ist spezifisch, weil nur die auslösenden Allergene verabreicht werden. Es werden beispielsweise einem Birkenpollenallergiker natürliche Bestandteile von Birkenpollen verabreicht. Sie wird von Medizinern als lmmuntherapie bezeichnet, weil sie auf das Immunsystem einwirkt, es sozusagen umstimmt.
 
Die Allergenlösung wird  an der Außenseite des Oberarms unter die Haut gespritzt. Den Anfang der Therapie bildet die Grundbehandlung. Dies bedeutet, daß die Injektionen in der Regel einmal pro Woche gegeben werden. Die Allergendosis ist am Anfang gering und wird von der Ärztin/Arzt behutsam, aber kontinuierlich gesteigert. Wenn Ihre individuelle Höchstdosis erreicht ist, kann sich die Fortsetzungsbehandlung anschließen, in denen die Ärztin/Arzt die individuelle Höchstdosis im Abstand von mehreren (4-8) Wochen injiziert. In der Regel erstreckt sich diese Therapie über einen Zeitraum von 3 Jahren. 
Andres als bei der medikamentösen Therapie, die nur eine möglichst rasche Linderung der Beschwerden bewirkt, bessern sich die Symptome bei der SCIT allmählich. Die Wirkung hält jedoch über die Dauer der Therapie  hinaus an.

Diese Form der Hyposensibilisierung eignet sich vor allem für die Anwendung bei Kindern. Anstatt mit der Spritze die Allergene unter die Haut (subkutan) zu positionieren, wird bei der SLIT das Allergen unter die Zungenregion aufgetropft. Die SLIT-Therapie ist auch gut verträglich: Seit ihrer Einführung vor mehr als 15 Jahren sind keine schweren systemischen Nebenwirkungen gemeldet worden.

Aus unserer Sicht ist gerade die Kombination von schulmedizinischen und alternativen Therapieansätzen bei bestimmten Krankheitsbildern ein sinnvoller Ansatz. So kann zum Beispiel eine Infektanfälligkeit bei bestehendem Asthma sehr gut mit naturheilkundlichen und homöopathischen Mitteln verbessert werden, während das Asthma eine schulmedizinische Basistherapie benötigt. Auch stehen für manche leichteren Krankheitsbilder keine geeigneten schulmedizinischen Mittel zur Verfügung, wohingegen alternative Therapien in diesen Fällen sehr hilfreich sein können.

Die Eigenbluttherapie ist ein Behandlungsverfahren aus der Alternativmedizin, bei dem Patienten eigenes Blut entnommen wird, anschließend aufbereitet und erneut injiziert wird.

Die Eigenbluttherapie wird unter anderem angewendet bei:

– allergischen Erkrankungen
– chronischen Entzündungen (z.B. chronische Nasennebenhöhlenentzündung)
– Erschöpfungszuständen
– Durchblutungsstörungen

Die bekannteste Therapieform der chinesischen Medizin ist in der westlichen Welt die Akupunktur. Mit Hilfe von dünnen winzigen Nadeln werden an bestimmten Punkten des Körpers, den sogenannten Meridianen, Reize gesetzt. Diese Reize simulieren dem menschlichen Körper, seine Selbstheilungskräfte zu aktivieren.